Interview mit Dr. Feld-Bornemann
Was ist Parodontitis?
Dr. Feld-Bornemann: Parodontitis ist eine Zahnbettentzündung, die durch krankheitserregende Bakterien verursacht wird. Sie kann das Zahnfleisch und den Kieferknochen betreffen und im unbehandelten Fall zu Zahnverlust führen.
Warum fallen Zähne aufgrund einer Parodontitis aus?
Dr. Feld-Bornemann: Das Zahnfleisch bildet sich aufgrund der Entzündung zurück. Es bilden sich zudem tiefe Zahnfleischtaschen. Der entzündliche Prozess kann auf den Knochen übergreifen und auch zu Knochenabbau führen. Das führt zur Lockerung des Zahns im Zahnfach und kann bewirken, dass der Zahn ausfällt.
Warum sind wiederherstellende Parodontitis-Therapien so wichtig?
Dr. Feld-Bornemann: Bei den regenerativen Behandlungen können wir auf operative Maßnahmen verzichten. Diese Therapieformen sind schonender für die Patienten und mit weniger Nebenwirkungen behaftet.
Was erwartet man von einer wiederherstellenden Therapie?
Dr. Feld-Bornemann: Wir erwarten eine Regeneration des Zahnhalteapparates. Hierzu zählt das Wurzelzement, das die Außenschicht im Wurzelbereich des Zahns bildet. Darüber hinaus geht es um die Neubildung des umgebenden Bindegewebes (Desmodont) sowie des Alveolarknochens, der das Zahnfach, in dem der Zahn im Knochen verankert ist, auskleidet. Zusätzlich ist eine Verbesserung des Zahnfleisch-Attachments an den Zahnhälsen gewünscht.
Welche Rolle kann Hyaluronsäure in diesem Zusammenhang spielen?
Dr. Feld-Bornemann: Bekannt ist, auch aus anderen Fachbereichen, dass quervernetzte Hyaluronsäure einen positiven Effekt auf Zellen des Bindegewebes hat. Ihr Einsatz stimuliert das Bindegewebe zur Neubildung der Zellen.
Diesen Effekt machen sich Forscher zunutze. Erste Studien mit Hyaluronsäure bei der geschlossenen Parodontitis-Behandlung zeigen, dass der Einsatz eines Hyalurongels förderlich für die Heilungsprozesse des geschädigten Zahnhalteapparates sein kann.
Geschlossene Parodontitis-Therapie mit Hyaluronsäure – wie wird das durchgeführt?
Dr. Feld-Bornemann: Die geschlossene Therapie umfasst die nicht-chirurgischen Maßnahmen der Reinigung bis knapp unterhalb des Zahnfleischrandes. Dabei werden auch die Wurzeloberflächen vom Biofilm befreit.
In die Zahnfleischtaschen wird im Zuge dessen Hyaluronsäure injiziert.
Welche Wirkung der Hyaluronsäure auf den Zahnhalteapparat konnte bislang festgestellt werden?
Dr. Feld-Bornemann: Erste Resultate der Forschung zeigen eine positive Wirkung des Hyalurons sowohl auf das Wurzelzement, das Bindegewebe, den Knochen und das Zahnfleisch.
Das Verfahren ist schonend, patientenfreundlich und biologisch. Die injizierte Hyaluronsäure wird auf natürlichem Weg wieder abgebaut.
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